Sonntag, 31. August 2014

Kleiner Zwischenbericht

Jetzt hab ich schon längere Zeit nichts mehr geschrieben, obwohl so viel passiert ist, aber ich hatte hier immer keine Internetverbindung auf dem Laptop und das WiFi Signal was wir jetzt haben ist sehr schwach. Wie auch immer, ich muss mich leider auf die Highlights beschränken, weil es sonst alles viel zu viel wäre. Die Ziegenshow bei der wir vor knapp drei Wochen waren zum Beispiel. Ich hab hier meine eigene Ziege namens Penelope und die darf ich bei den 4-H Wettbewerben vorstellen. Dafür haben wir extra vor der Show das Laufen am Halfter geübt, das Futter abgestimmt und das Fell geschoren und gewaschen. Ich muss aber bald anfangen regelmäßig mit ihr zu laufen damit sie Muskeln aufbaut.
In der Arena angekommen, haben wir erstmal unsere Ziegen ausgeladen (Meine Gastschwester Bailor hat auch eine) und sie in einen der vielen Ställe, voll mit Hühnern, Schweinen oder anderen Ziegen geführt. Später mussten wir sie nochmal waschen bevor wir sie den Richtern vorführen konnten. Da Penelope als einzige in ihrer Klasse gelaufen ist hab ich automatisch den ersten Platz belegt. Ok, ich gebe zu das ist nich dasselbe wie wirklich zu gewinnen, aber ich habe mich trotzdem gefreut.
An einem anderen Tag mussten wir schon früh aufstehen um mit Pop (dem Großvater) angeln zu gehen. Er hat sein eigenes Land mit einem Teich darin und dort sind wir hingefahren und haben angefangen zu fischen. Angeln und jagen sind hier so glaub ich die ziemlich beliebtesten Sportarten, da man hier einige Gelegenheiten dazu hat. Ich hab leider nur zwei kleine Fische gefangen, aber Pop hatte genug für alle. Als wir fertig waren haben wir dann nur so aus Spaß ein paar leere Dosen und Flaschen auf den Teich geworfen und darauf geschossen. Es war das erste mal das ich eine Waffe in der Hand hatte, aber man lernt das ziemlich schnell und es war irgendwie auch witzig. Im November wenn die Jagdsaison beginnt, gehe ich wahrscheinlich auch mit zum Jagen, aber das ist noch eine weile hin. Dafür habe ich aber schon dieses Wochenende ein Hunter Safety (Jagd-Sicherheits)Kurs belegt, wo man anschließend einen Test belegen musste um seine Karte zu bekommen. Das war ziemlich langweilig, aber da die Stadt/das Dorf in dem ich lebe so klein ist, trifft man fast überall Leute die man kennt. Oder zumindest ein paar Leute wussten dass ich das deutsche Mädchen bin ich hatte aber keine ahnung wer die waren. Generell unterhält man sich aber mit jedem hier. Hier muss man übrigens immer höllisch aufpassen das man nicht von irgendwelchen fiesen Insekten oder Kriechtieren gebissen wird, beim angeln z.b. war auf einmal in dem Teich ein Wasser Mokassin ( und zwar ein ziemlich großer) und den mussten wir dann erschießen

An einem anderen Tag, als B übers Wochenende weg war, bin ich mit meinen Gasteltern Pferde beschlagen gefahren, weil mein hostdad nebenberuflich Hufschmied ist. Wir kamen dann an einem Zuchtstall mit ungefähr 10 zu beschlagenen Pferden an und einige Fohlen waren noch nicht an Halfter gewöhnt, was bei der Hitze echt anstrengend war. Ausserdem gab es da noch diesen schwarzen, verrückten Hengst, der mich einmal ziemlich übel in die Seite gebissen hat, als ich ihn festgehalten habe und er hat ein Halfter und ein Gattertor kaputtgemacht indem er versucht hat nach hinten auszubrechen. Die nächsten Kunden waren aber noch verrückter. Der Pferdebesitzer auf dessen Grundstück wir waren, war ein nicht allzu großer Typ in Camouflage Klamotten, klobigen, schwarzen Stiefeln und einer Shotgun im Gürtel. Dazu hatten sie zwei Alligatoren als Haustiere mit denen ich "spielen" durfte. Auch eine interessante Erfahrung.
Ich habe ja schonmal erwähnt, dass hier alle große Wägen oder Trucks fahren und das ist der von meinem Hostdad. Als ich das erste mal ausgestiegen bin, bin ich fast hingefallen, weil er so hoch war.
Mittl. Hier noch zwei Bilder, um euch einen kleinen Eindruck zu verschaffen (die Wassermelonen sind Eigenernte)

Brylinn und Pop



Unsere drei Ziegen :)







Ich plane demnächst, einen Bericht über die Schule hier zu schreiben, da ich schon seit knapp zwei Wochen dort hingehe. Ich kann gar nicht glauben, dass ich jetzt schon über einen Monat hier bin, die Zeit vergeht so schnell... Viele Grüße an alle meine Familie und Freunde in Deutschland und ganz besonders an meinen Cousin der bald heiratet und bei dessen Hochzeit ich leider nicht dabei sein kann.

Mittwoch, 6. August 2014

Meine erste Woche



Inzwischen bin ich ja schon über eine Woche in den Staaten, davon 3 Tage zur Orientierung in New York mit Austauschschülern aus aller Welt. Da die Zeit aber sehr schnell vergangen ist und ich schon viel in einer Woche erlebt habe, werde ich eher mehr von meiner Zeit mit der Gastfamilie erzählen. Da ich noch vorhabe mir hier eine Kamera zu kaufen habe ich leider noch nicht sehr viele Fotos, aber die kommen noch.
Meine Weiterreise zur Familie lief eigentlich relativ gut, abgesehen davon, dass ich schon um 4 Uhr morgens aufstehen musste (Wir hatten eh alle einen Jetlag) und dass sich mein Flugzeug in Houston zum Zielflughafen Monroe um knapp 4 Stunden verspätet hat. Ein anderes Mädchen hatte aber dasselbe Problem, deshalb konnten wir zum Glück die meiste Zeit gemeinsam warten.
Als mein Flugzeug dann endlich da war musste ich erstmal über die Größe staunen. Ich meine weil es so klein war, grade mal für 37 Personen und es hatte nicht viel mehr als 10 Reihen!
Der Flughafen an dem ich angekommen bin war übrigens auch sehr klein. Dafür ist alles andere hier groß. Die Autos, die Straßen, die Häuser, die Mahlzeiten etc...
Von meiner Gastfamilie wurde ich sehr herzlich mit Blumen und selbst gebasteltem Schild begrüßt. Ich glaube vor allem meine 10-jährige Gastschwester war sehr aufgeregt und ich komme auch wirklich gut mit ihr zurecht. Alle die ich bis jetzt getroffen habe sind sehr nett und offen (Im Gegensatz zu den Deutschen) und wir unternehmen hier auch sehr viel. Also ich kann mich nicht beklagen. Wir sind zum Beispiel zum Haus ihrer Großmutter gefahren, sie wird von allen nur Memo genannt, und sind mit dem Quad quer über die Felder und Wiesen gefahren (Eins der coolsten Sachen die ich je gemacht habe), haben dann die Pferde hereingetrieben und sind ausgeritten. Insgesamt ist hier alles sehr im Western Style gehalten und ich will mir demnächst auch unbedingt Cowboy boots holen. Morgens gehe ich normalerweise joggen (dafür steige ich aus dem Fenster, damit ich die Kleinen nicht aufwecke) oder ich arbeite mit Bailor meiner Gastschwester mit dem Fohlen Majesty
Das ist ein Wasser Mokassin oder so ähnlich den wir neulich zufällig auf der Straße getroffen haben und die sind hochgiftig. Ich hatte echt Angst vor der, obwohl die schon halbtot war und das fanden die echt lustig. Insgesamt gibt es hier viel mehr gefährliche Tiere oder Insekten die giftig sind, deshalb trage ich auch bei der Hitze hier lieber lange Hosen.

Ausserdem waren wir noch bei einer Ranch, wo sie grade das Vieh eingetrieben haben, haben angefangen mit den Ziegen für den Wettbewerb zu arbeiten, haben mich für die Schule eingeschrieben, sind in die Kirche gegangen(war gar nicht so schlimm), ich hab frittierten Frosch probiert(schmeckt gut, aber kann ich nicht essen, weil es Frosch ist) und bald gehen wir jagen, worauf ich mich schon besonders freue. Die haben hier ihr eigenes Jagdland und meine Gastschwester kommt auch immer mit, obwohl sie erst 10 ist....
Generell kann man über die Amis sagen, dass sie viel öfter draußen essen als wir und auch größere Portionen haben, alle Räume sind klimatisiert und sie stopfen ihre meisten Getränke voll mit Eiswürfeln. Na ja, ich hoffe dass ich für die nächste Woche ein paar mehr Bilder haben werde, bis dann!